Blog meines Amerikapraktikums in Malvern

Samstag, September 23, 2006

Eine Ära geht zu Ende

Achtung: melancholisch!


Vor einem Monat noch freute ich mich rießig auf meinen letzter Arbeitstag, denn er bedeutete, dass ich endlich Becci wieder in die Arme schließen kann, ein genialer Trip bevorsteht und ich auch Deutschland mit all meinen Freunden und Familie wieder sehe.

Noch immer freue ich mich absolut auf alle diese Dinge, nur wird diese Freude auch von großer Trauer begleitet. Ich finde es wirklich erstaunlich: Als mir vor 6 Monaten jeder gesagt hat, dass ich hier nicht mehr weg wolle, dann habe ich das immer mit einem freundlichen Kopfschütteln ungläubig abgestritten. Jetzt sitze ich hier vor meinem Laptop und weiß gar nicht mit was ich meine Aufzählung an Dingen die ich hier vermisse anfangen soll.

Niemals zuvor ist es mir so schwer gefallen einen Ort zu verlassen und alles hinter mir zu lassen. Ich könnte hier soo viele Leute nennen, die mir alle auf ihre ganz besondere Weise etwas bedeuten. Die Gelegenheit dieses Praktikums ist wirklich einmalig und ich fange an zu begreifen was ein Freund gestern sagte: "Du wirst von dieser Zeit hier noch Jahre lang zehren".

Bevor ich hier aber noch in Tränen ausbreche :) möchte ich mich lieber bei allen bedanken die diese Zeit hier so unvergesslich für mich gemacht haben, ihr seid eine mega-starke Truppe und ich bin überglücklich, dass ich mit diesen Gefühlen gehe und eben nicht froh bin hier weg zu dürfen.

Müsste ich meine Stimmungskurve beschreiben würde ich sagen, dass die ersten 3 Monate definitiv super genial waren, danach kam eine etwas ruhigere 1,5 monatige Phase und in den letzten Wochen ging es nochmals steil bergauf.

Wenn ich eine Liste machen müsste, so stünden an erster Stelle auf jeden Fall die zahllosen Parties im Boathouse, Kildare's, Spence Café, 15North, Ryan's Pub, privat und anderen Orten. Selten habe ich so viel gefeiert wie hier und es war jedesmal einfach nur genial! Ich hoffe, dass ich nun in Erlangen gut aufgefangen werde von meinen Jungs dort! :))

Ebenfalls weit oben stehen die ganzen Ausflüge nach Toronto, Niagara-Fälle, New York, verschiedenste Strände und sonst wohin. Ich habe mir fest vorgenommen das auch in Deutschland fortzuführen, denn hier habe ich wirklich gemerkt wie lange ein Wochenende sein kann und wie weit man in 6h kommt ... und das bei den Geschwindigkeitsbegrenzungen hier!

Auch meine Arbeit werde ich vermissen, dort aber vielmehr die Leute. Ich bin froh, dass ich die zwei Projekte, die ich begonnen habe auch recht gut abschließen konnte. Natürlich werden sie immer auf die eine oder andere Weise weitergeführt, aber ich gehe mit dem Gefühl wirklich etwas geleistet und meine berufliche Erfahrung erweitert zu haben. Nun kann und wird etwas Neues starten, denn im November werde ich in Forchheim in einem ganz anderen Feld bei Siemens Med eine neue Herausforderung starten (dazu in einem anderen Beitrag aber mehr).

Nicht vergessen möchte ich auch das Land an sich, mal abgesehen von seinem Essen und dem Verkehrsverhalten (dem auf der Straße :D). Ich kann wirklich sagen, dass ich mich fast schon zu Hause fühle. Als ich in den letzten Tage durch die Gegend gefahren bin habe ich bemerkt wie vertraut mir alles ist und wie wohl ich mich inzwischen fühle. Zum ersten Mal könnte ich mir vorstellen hier auch länger zu bleiben, das aber dann nur mit Becci, denn eine noch längere Trennung muss nun wirklich nicht sein.

Sehr viel bedeutet mir auch meine Hostfamily. Die beiden haben sicherlich spezielle Seiten mit denen man auskommen muss, aber ich habe mir hier im Haus immer wohl gefühlt und vor allem die vielen Gespräche und die Teilnahme an ihrem Leben haben nochmal einen ganz besondere Aspekt zu meinem Praktikum hinzugefügt.

Zum Abschluss will ich nochmals hervorheben, dass all die Dinge nichts gewesen wären ohne die Menschen mit denen ich sie verbracht habe. Ich werde euch alle vermissen und ihr mich hoffentlich auch ein bisschen! ;) Die Zeit mit euch war unvergesslich und sie wird für immer ein ganz besonderer Teil in meinem Leben sein.

Ich danke euch von ganzem Herzen!!!

Party-Woche hoch fünf

es ein letztes Mal richtig Krachen lassen


Habe ich mich in den letzten Wochen etwas zurückgehalten, dann änderte sich das in dieser, meiner letzten Arbeitswoche, noch einmal komplett.

Der Abschiedsparty-Marathon startete am Dienstag Abend zunächst einmal mit einem wie immer ausgezeichnetem Essen im Kooma, dem besten chinesisch/koreanischem Restaurant in dem ich je war. Anschließend wurde dann wie so oft im Kildare's ordentlich Party gemacht.

Der darauf folgende Arbeitstag konnte gar nicht schnell genug vergehen, denn am Abend wartete der letzte Boathouse-Mittwoch mit zahlreichen Chicken Wings, noch mehr Pitchern mit Bier und super genialen Gesprächen auf mich. Glücklicherweise fand sich dann gegen ein Uhr nachts ein Fahrer, der mich und noch zwei weitere nach Hause fuhr, da das nicht mehr so ganz möglich war.

Am Donnerstag stand dann ne nette Pokerrunde an, die auch wieder recht erfolgreich für mich verlief und ebenfalls bis 2 Uhr nachts ging und natürlich - wie sollte es auch anders sein - von Bier und jeder Menge Spaß begleitet wurde. Ich war übrigens mindestens sieben Mal duschen! :))) (ist ein Insider)

Am gestrigen Freitag war dann der Tag der großen Farewell-Party, die auch wieder im Kildare's statt fand. Zuerst aßen wir lecker zu Abend bevor dann die Zapfhäne heiß liefen. Es war wirklich super genial nochmal alle zusammen zu sehen und ein traumhaftes Abschiesgeschenk zu bekommen, dass ich mir so sehr erhofft hatte: Ein Heft mit persönlichen Slides. Das wie ich finde beste Geschenk als Erinnerung.

Heute Abend gehts ein letztes Mal im Boathouse zur Sache und dann auch endlich mit Becci. Dort kann ich mich nochmals von ein paar Leuten, die mir sehr ans Herz gewachsen sind, verabschieden.

So, wenn ihr jetzt denkt ich wäre hier ständig am saufen, dann mag das evtl. für diese Woche auch stimmen, aber seid gnädig mit mir, denn es ist immerhin meine letzte und die Zeit hier musste einfach gebührend begossen werden. ;)

Donnerstag, September 21, 2006

Bye bye Test Automation

meine Abteilung verabschiedet sich


An unserem wöchtenlichen Team-Meeting brachte ich die Idee auf, dass mein Boss (Karthik) ja die beiden Leute, die gehen werden (Paul und mich), noch auf ein Essen einladen könnte. So entstand recht schnell der Entschluss mit den 9 Leute des TA-Teams im Cosí essen zu gehen.

Noch viel geiler aber wahr die Aktion danach, die auch wieder aus einem eigentlich als Scherz gemeinten Bermerkung meinerseits entschtanden ist. Während des Essen, das wir draußen bei Sonnenschein und herlichen Temperaturen verbrachten, fragte ich einfach in die Rund, was wir denn danach noch so machen wollen. Wir laberten ein bisschen rum und tatsächlich sagte Karthik nach dem Essen: "Also, auf gehts in den Valley Forge National Park". Eine echt super coole Sache!!

Wir liefen dort dann gut drei Stunden in der Natur herum und genossen einfach den herrlichen Tag und die Tatsache jetzt nicht auf der Arbeit sitzen zu müssen. Es war wirklich noch ein schöner Abschied von den ganzen Leuten und eine Sache, die mir nochmal gezeigt hat, wie viel Glück ich hatte in genau diese Abteilung gekommen zu sein. Hoffe, das bleibt so, denn bisher kann ich mich über meine Siemens-Kollegen echt nicht beschweren! :))

Montag, September 18, 2006

Kulinarischer Abschied

das 5-Tage-Menü


Es ist hier ja üblich, dass wir so oft es geht die ach so gute Siemens-Kantine meiden und für meine letzte Woche wollte ich nochmal so viele der Orte aufsuchen, mit denen ich in den letzten Wochen Bekanntschaft schließen durfte.

So beschloss ich kurzerhand am Montag früh alle zu folgendem Plan zu verpflichten:

Montag: Siemens-Kantine
Ein paar Highlights hat sie ja schon. Als da wären Chili und an den meisten Montagen den Shrimpteller, mit scharfer bis extrem scharfer Soße, Reis oder Nudeln, viel Gemüse und noch mehr Fett und Knoblauch. Montags gabs also Shrimp-Putanesca.

Dienstag: Salad-Stop
Will man sich in Amerika gesund ernähren, so kostet das auch entsprechend. Außerdem ist es doch jedes Mal ein kleines Highlight, wenn man einen leckeren Salad ist und zwischen den ganzen Fast-Food-Sachen schmeckt der auch richtig lecker!

Mittwoch: Trolly
Um der Kantine zu entfliehen zog es mich in letzter Zeit immer öfters zum Trolly, der bei anderen Siemens-Gebäuden ungefähr eine Minute von meinem entfernt steht. Der Trolly ist im Prinzip ein Wagon auf Rädern und bringt viele leckere Nudelsalate und Pasta mit, die x-mal besser schmeckt und auch noch günstiger ist als in der Kantine.

Donnerstag: Cosí
Ein ebenfalls sehr sehr leckeres Restaurant, aber auch leicht teurer, ist das Cosí. Hier gibt es auch wieder Salat, aber was für leckere, und Sandwiches aus frisch gebackenem, extrem leckerem Brot. Schaut auf die Seite und euch läuft das Wasser im Mund zusammen!

Freitag: China-Grill
Auch eine Tradition ist der China-Grill-Freitag mit seinem sehr üppigen chinesichem Buffet.

So ging diese Woche auch kulinarisch sehr erfolgreich zu Ende!

Ach ja, falls ich mal irgendwo geschrieben habe, dass das amerikanische Essen echt schlecht sei, bzw. ungesund, dann trifft das nach wie vor zu. Natürlich gibt es die Möglichkeit sich gesund zu ernähren, nur zahlt man dafür eben verhältnismäßig mehr als in Deutschland.

Sonntag, September 17, 2006

Ein letztes Mal Strand

aber nicht für mich!!!


Nach den regnerischen und teilweise sogar stürmischen letzten Tagen und Wochen war der heutige Sonntag eine regelrechte Kertwende. Am Samstag zuvor hatte es noch geregnet und heute empfing uns ein strahlend blauer Himmel mit Sonnenschein und angenehmen 30°.

Das mussten wir natürlich ausnutzen und fuhren zu siebzehnt an den Strand, die Fahrt dorthin war allerdings etwas lange, denn eigentlich wollten wir an den erst besten fahren, fanden aber nur Privatstrände. So führte uns das Schicksal mal wieder nach Rehoboth was ein rießen Glück war.

Ich war vorher ja schonmal dort gewesen und es hatte mir nicht überragend gefallen, aber heute war alles besser. Es war wenig los und der Wellengang einfach gigantisch. So türmten sich die Wellen teilweise bis zu 1,5 - 2 m über uns auf und man musste echt aufpassen nicht mitgerissen zu werden, was natürlich nicht immer klappte. Ich glaube ich habe selten mehr Salzwasser geschluckt ... :)

Zwischendurch warfen wir uns noch ein paar Footballs zu, was ich inzwischen auch recht gut raus habe, dösten in der Sonne und genossen den einfach herrlichen Sonntag. Abens kehrten wir dann noch in "Applebees" ein, einem amerikanischen Restaurant. Es wurden also Burger, Steaks oder Wraps gegessen. Es war auch ganz lecker und der Tripple Chocolate Nachtisch rundete die ganze Sache ab.

Für die meisten dürfte es wohl vorerst der letzte Tag am Strand gewesen sein, da auch bei uns so langsam der Herbst beginnt. Glücklicherweise werden Becci und ich aber ein paar Tage in Florida unten sein, wo das Klima doch noch etwas sommerlicher und hoffentlich hurikanfrei ist! Ich freu mich drauf!!!